Mittwoch, Mai 31, 2006

erste tage

Angekommen!

Nach einem langen, schlaflosen Flug (trotz Business Class-Upgrade) und einer fast ebenso lange erscheinenden Autofahrt von 6 Stunden von Mumbai bin ich in Pune: Pünktlich zum Monsun und so regnet es seit meiner Ankunft bei ungefähr 31 Grad auch ziemlich häufig. Nachdem ich mein wundervoll Barbie-farbenes Zimmer im Sangam World Centre bezogen habe, bin ich darum erst einmal in den Pool gesprungen, um etwas abzukühlen – mir wurde dabei aber versichert, dass die Temperaturen aber nichts gegen die vergangenen Wochen seien, in denen noch zwischen 40 und 47 Grad die Regel waren.

Pune hat sich sehr verändert, seit ich vor 6 Jahren hier war. Die Einwohnerzahl hat sich von ca. 2 Millionen auf ca. 4 Millionen verdoppelt –Sangam lag damals noch ziemlich am Stadtrand, heute sind rundherum Siedlungen und davor wird gerade ein 6-spuriger Super Highway gebaut. Auf Straßen, die mir noch fast als Fussgängerzonen in Erinnerung waren, steht man im Stau, McDonalds, Pizza Hut und Subway haben mehrere Filialen und es sind wohl auch neue Cineplexe entstanden. Es gibt also einiges zu entdecken und ich bin gespannt, was sich sonst noch verändert hat.

Was allerdings neben dem landestypischen Geruch aber dennoch gleich geblieben ist, sind die Geräusche. Geweckt werde ich aber wenigstens nicht vom typischen Auto- und Rikschalärm oder den Explosionen der Munitionsfabrik, die auf der anderen Flussseite genau unserem Gelände gegenüber „probt“, sondern von einer Vielzahl von kleinen aber umso lauteren Vögeln.

Auf Entdeckungstour in der Stadt werde ich erst am Sonntag gehen können, denn gestern morgen hat auch schon meine Einarbeitungsphase begonnen. Nachdem ich meine unterschiedlichen Uniformteile – Poloshirt, Halstuch, Punjabi Suit und für feierliche Anlässe ein Sari – bekommen habe, die ich ‚on duty’ tragen muss (schließlich sind wir ja bei den Pfadinderinnen!) habe ich erstmal das Zentrum erkundet, die verschiedenen Staff-Mitglieder kennengelernt und mich grob mit meinen Aufgaben bekannt gemacht – zwei Wochen Training werde ich haben, eine ganz neue Erfahrung ;-) Danach werden drei Programme Assistants kommen, die für 3 Monate hier bleiben werden und deren Training ich dann mit anleiten werde. Zusätzlich trifft sich hier gerade das Team, dass für das Management der vier Pfadinderinnen-Weltzentren verantwortlich ist, so dass einige Leute aus der ganzen Welt hier sind und einiges zu tun ist.

So bin ich bisher mit Pune und dem indischen Leben noch relativ wenig in Berührung gekommen und lebe mich erst noch im ganztägigen Pfadfinder-Sein ein, welches sich in diesem internationalen Umfeld schon anders gestaltet als in Deutschland. Wann habe ich dort schon einmal einem Banner-Aufzug mit Hand an der Stirn beigewohnt, nachdem ich morgens um 7.45 im indischen Stechschritt angetreten bin?

Freitag, Mai 26, 2006

Die letzten Tage in Lüneburg und Hamburg, bald heisst es Namaste statt Moin - Am Dienstag abend werde ich aufbrechen, um für die nächsten 10 Monate in Sangam, einem der vier Weltzentren des Weltpfadfinderinnenverbandes (ja, so etwas gibt es tatsächlich, Freunde!) zu arbeiten. Pune oder auch Poona heisst meine Stadt in Indien, in der ich vor einiger Zeit schon am Goethe Institut ein Praktikum gemacht habe. Pune liegt ungefähr 150 Kilometer östlich von Bombay/ Mumbai und ist einigen bekannt als Zentrum der rotgewandteten Baghwan-Jünger a.k.a. Oshos, hat knapp 3 Millionen Einwohner, eine Universität, viele sinnsuchende Hippies und eine German Bakery. Wie Kaffee und Kuchen dort schmecken, werde ich euch in den nächsten Monaten an diesem Ort berichten.